Der Ball ist rund.

„Der Ball ist rund und das Spiel dauert 90 Minuten“, mit diesem Kommentar schaffte es Sepp Herberger, der Trainer der Weltmeisterelf von 1954 in jedes Zitatenlexikon. Zwar lässt sich damit wohl kaum das „Wunder von Bern“ erklären, dieser sensationelle 3:2 Sieg des klaren Underdogs Deutschland, der erstmals nach dem Krieg wieder bei einer WM antreten durfte, gegen die Ungarn, der neben Brasilien größten Fussballnation jener Tage. Aber Herberger bringt mit dieser Plattitüde eine wichtige Einsicht auf den Punkt: Im Fussball ist alles möglich. In einem fairen Match steht vorher kein Sieger fest. Auch große Mannschaften haben schlechte Tage, auch Superstars sind keine Maschinen. Fussball bleibt spannend. Nicht zuletzt deswegen sind die Arenen voll, werden alle Spiel der WM auf Großbildleinwänden übertragen. Wir fiebern mit unserer Elf. Wir wollen endlich wieder Weltmeister werden. Klar. Aber Ghana auch. Und Portugal. Und die USA. Und natürlich Brasilien und Argentinien. Alle Spieler werden ihr Bestes geben, damit in den anderthalb Stunden „das Runde im Eckigen“ landet, um noch einmal Herberger zu bemühen. Wie viel Zeit und Kraft müssen Sportler investieren – Sieger und Verlierer. Erkennen wir das an, auch wenn wir mal wieder an Italien scheitern sollten. Alle Welt schielt auf Pokale. Doch Erfolge verblassen. Es sind ganz andere Dinge, die unser Leben prägen. Nicht zuletzt die Niederlagen. Einer, der das wusste, war der Apostel Paulus. Er schreibt in einem Brief an den jungen Timotheus: „Bemüh dich vielmehr mit aller Kraft darum, das Richtige zu tun, Gott zu dienen, ihm zu vertrauen und deine Mitmenschen von ganzem Herzen zu lieben. Begegne ihnen mit Geduld und Freundlichkeit. Kämpfe den guten (Wett-)Kampf des Glaubens! Erringe so das ewige Leben.“ Ein Spiel dauert 90 Minuten, diese Charakterbildung ein Leben lang.

 
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